Dies ist der zweite Teil unserer Mini-Serie zum Thema Korrelation. Die Grundlagen können Sie in unserem Blogbeitrag Das Prinzip der Korrelation auffrischen.

Leckstelle außerhalb der Messstrecke

Liegt eine Leckstelle außerhalb der Messstrecke muss das Geräusch immer die gesamte Messtrecke durchlaufen. Es ist dabei vollkommen egal wie weit außerhalb der Messstrecke sich die Leckstelle befindet. Bei einer korrekt eingegebenen Schallgeschwindigkeit V wird das  Ergebnis immer D = 0 sein. Das bedeutet, dass der Peak direkt auf der Armatur angezeigt wird. In diesem Fall wissen wir nicht ob die Geräuschquelle (Leckstelle) wirklich die Armatur ist, oder ob sich die Position weiter außerhalb der Messstrecke befindet. Die gängige Praxis ist, die Messstrecke so zu verändern, dass sich die Armatur mit der Geräuschanzeige innerhalb der neuen Messstrecke befindet und eine weitere Korrelation zu starten.

Anmerkung: Bei solch einer Situation haben wir immer die Möglichkeit zu prüfen ob die eingesetzte und zur Anwendung kommende Schallgeschwindigkeit V korrekt ist. Befindet sich die Geräuschquelle nicht innerhalb der Messstrecke, muss der Peak immer genau auf der Armatur liegen. Alle Korrelatoren bieten heute üblicherweise die Funktion zur Messung der Schallgeschwindigkeit!

Leckstelle auf einer abgehenden Leitung

Befindet sich eine Leckstelle auf einer abgehenden Leitung, wird immer die Verbindungsstelle zur Messstrecke als Ort der Leckage angezeigt. Die Entfernung des Lecks zur Verbindungsstelle spielt hierbei keine Rolle. In diesem Fall muss eines der beiden Mikrofone an die abgehende Leitung angeschlossen werden und die Korrelation neu gestartet werden. Welches der Mikrofone wir umsetzen, müssen wir ausprobieren.

Das Umsetzen des roten Mikrofons (Kontakt A auf Kontakt C umsetzen) nimmt einen größeren Einfluss bei Fehlern in der Schallgeschwindigkeit, da die Leckstelle nicht wirklich in die Mitte wandert. Wir müssen daher das blaue Mikrofon umsetzen (Kontakt B auf Kontakt C umsetzen), um die Geräuschquelle möglichst in die Mitte der neuen Messtrecke zu bekommen. Warum ist das wichtig?

Fehler Schallgeschwindigkeit

Oft ist die im Netz auftretende Schallgeschwindigkeit nicht oder nur ungefähr bekannt. Fehler in der Schallgeschwindigkeit sind dann relevant, wenn sie mit verhältnismäßig großen Werten der Zeitverzögerung multipliziert werden. Die Zeitverzögerung ist der Laufzeitunterschied für das Geräusch um Mikrofon A und B zu erreichen (Erklärung auch in Video 1). Befindet sich die Geräuschquelle genau in der Mitte zwischen den Mikrofonen ist der Laufzeitunterschied Null. Je weiter die Geräuschquelle aus dem Zentrum in Richtung zu einem der Mikrofone wandert, desto größer wird der Laufzeitunterschied. Daher versuchen wir immer die Geräuschquelle möglichst zentrisch zwischen den Mikrofonen zu korrelieren. Dies ist in der Praxis aber häufig nicht möglich, da das Geräusch nicht immer ausreichend stark ist und über mehrere Armaturen und eine große Distanz wahrgenommen werden kann.

Wie kontrollieren wir ob wir die richtige Schallgeschwindigkeit einsetzen?

Übliche Praxis ist es, eine korrelierte Leckstellenposition durch die Messung mit einem Bodenmikrofon zu bestätigen. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Rohrnetzinformationen zum Material und der Nennweite unsicher sind. Lassen wir die Korrelation mit falschen Eingabewerten durchführen, wird auch das Ergebnis fehlerhaft sein. 

Tipp für die Praxis: Ändern Sie als Anwender einfach mal die Rohrdimension oder das Material der Rohrleitung und vergleichen Sie die neuen Ergebnisse dieser Messung mit den bisherigen. Wie groß sind die Unterschiede im Messergebnis? Wären diese tolerierbar?